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Frozen Shoulder - und nun?

Ãœbung bei Frozen Shoulder von PhysioBasel

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Frozen Shoulder, was ist das überhaupt?

Die Frozen shoulder, auch "eingefrorene Schulter" oder "Schultersteife" genannt, ist eine Erkrankung der Gelenkkapsel im Schultergelenk. Dabei kommt es meist aufgrund entzündlicher Prozesse zu Verhärtungen und Schrumpfungen der Bindegewebsstrukturen der Gelenkkapsel. Folglich entsteht eine fortschreitende, schmerzhafte Einschränkung der Beweglichkeit des Schultergelenks, bis hin zum fast vollständigen Verkleben der Kapsel und damit einhergehenden Bewegungseinschränkungen. Deshalb spricht man auch von einer verklebenden Kapselentzündung.


Die genaue Ursache der Entstehung der Frozen shoulder ist noch nicht vollkommen erforscht. Die chronische Entzündungsreaktion mit fibroblastischer Proliferation führt zur Fibrosierung der Kapsel, ligamentärer Atrophie und muskulärer Dysbalance. Als Leitsymptom resultiert eine schmerzhaft eingeschränkte Schulterbeweglichkeit.
Der Verlauf ist häufig sehr dramatisch und nicht aufzuhalten. Dennoch kommt es vor, dass sich eine Frozen shoulder spontan löst. Ohne Behandlung kann es von einem bis hin zu drei Jahre andauern, bis die Beweglichkeit zurückkehrt. Es kann jedoch auch ein Bewegungsdefizit zurückbleiben.

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Während der schmerzhaften Phase werden schmerzlindernde Entzündungshemmer der Substanzklasse NSAR oder ein einfaches Schmerzmittel, beispielsweise Paracetamol, verabreicht um die Symptomatik zu verbessern. Zusätzlich verwendet der Arzt Kortikosteroide – als Tabletten über einen begrenzten Zeitraum oder als Injektionen in das Gelenk. Die Versteifung lässt sich durch konservative Massnahmen, insbesondere durch Physiotherapie, Osteopathie und Manuelle Therapie, deutlich verbessern. Die Übungstherapie muss über Monate hinweg täglich stattfinden.

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Die Inzidenz der Frozen shoulder zu ermitteln, fällt aufgrund von allgemein Fehlenden Kriterien ausserordentlich schwer. Sie wird in der normalen Bevölkerung mit zwei bis fünf Prozent angeben. Die am meisten betroffene Altersgruppe, stellen Patienten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr dar. Allgemein herrscht die Meinung vor, dass der Krankheitsverlauf und die hiermit verbundenen Schmerzen durch die Manuelle Therapie, Physiotherapie und Osteopathie gelindert werden können.

Wie wird die Frozen Shoulder diagnostiziert?
 

Die Diagnose einer Frozen Shoulder ist nicht leicht zu stellen. Zur weiteren Abklärung bedarf es einen Ausschluss anderer Erkrankungen der Schulter.

 

Folgende Erkrankungen sind unbedingt vor der Diagnose Frozen Shoulder abzugrenzen:

  • das Schulterimpingement (Schulterenge),

  • die Kalkschulter (Tendinosis calcarea),

  • die Schulterarthrose (Omarthrose)

  • Schleimbeutelentzündung (Bursitis) der Schulter

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Weitere Aufschlüsse zur Diagnose einer Frozen Shoulder geben die aktive und passive Beweglichkeitsprüfung, die in beiden Fällen eingeschränkt ist. Neben der Beweglichkeitsprüfung ist ein leicht auslösbarer Druckschmerz auf der Gelenkkapsel ein mögliches Anzeichen einer Frozen Shoulder.

Wie sieht die Behandlung einer Frozen Shoulder aus?

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Die Physiotherapie richtet sich primär nach einer symptomorientierten Behandlung und ist abhängig vom Stadium der Erkrankung. Im Vordergrund steht die Verbesserung der Beweglichkeit, ein geeignetes Heimübungsprogramm sowie edukative Massnahmen im Umgang mit einer Frozen Shoulder. In akut schmerzhaften Phasen wird der Fokus der Behandlung in der Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit liegen. Nach Beendigung der akuten Phase ist es wichtig die Schulter schnellstmöglich wieder beweglich zu machen. Übungen zu Kräftigung der Muskulatur, zur Dehnung und zur Verbesserung der Beweglichkeit werden
hierbei adressiert.

Begleitend kann dies mit Elektrotherapie, Ultraschalltherapie, Wärme- oder Kältetherapie geschehen.
Die Behandlung wird oft mit Schmerzmitteln begleitend, um gegen die starken Schmerzen anzugehen. Bei zunehmenden starken Schmerzen kann eine Kortisonbehandlung erfolgen. Eine Behandlung mit Kortison hilft dabei die Beschwerden kurzfristig zu verbessern.

Kann man selber etwas tun?

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Wir geben dir im Folgenden zwei Übungen an die Hand, die helfen können:

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  1. Dehung der oberen Schulterkapsel:

Dazu legst du ein eingerolltes Handtuch unter die Achsel des betroffenen
Armes. Führe den Arm über die Körpermitte. Greife mit der anderen Hand
das Handgelenk und ziehe den Arm über die Körpermitte, bis eine Dehnung
im oberen Schulterbereich zu spüren ist. Diese Stellung etwa 5 Sekunden
halten, dann entspannen.

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2. Schulterflexion über den Tisch:

Beginne in sitzender Position und lege Deinen Arm auf den Tisch vor dir. Strecke nur langsam und gleichmäßig deine Arme so weit nach vorne wie möglich. Dein Kopf sollte nun zwischen deinen Schultern sein. Achte darauf, die Schulter nicht hochzuziehen. Diese Position für 5 kräftige Atemzüge halten. Beim Ausatmen langsam und kontrolliert mehr in die Dehnung.

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